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Bockbier

"Der Ursprung des Bockbieres geht auf das Jahr 1351 zurück und liegt in der niedersächsischen Stadt Einbeck und nicht, wie oft vermutet, im Süden Deutschlands. Von dort fand es seinen Weg nicht nur in weite Teile Norddeutschlands, sondern auch nach Bayern, wo es sich bald großer Beliebtheit erfreute. Aber der Import nach Bayern war teuer. Deshalb versuchte man, das Bockbier dort selbst herzustellen. Es fehlte aber an der nötigen Braukunst. Geschmacklich reichte das Bier nicht an das norddeutsche Original heran. Deshalb holte man im Jahre 1615 den Einbecker Braumeister Elias Pilcher nach München, um das beliebte Bockbier nach dem Originalrezept brauen zu können. Aus dem „Ainpöckisch Bier“ wurde im bayerischen Sprachgebrauch dann das „Bockbier“. Auch wenn es norddeutsche Wurzeln besitzt, erfreut es sich heutzutage vor allem in Bayern höchster Beliebtheit. Aus den Sudkesseln bayerischer Brauereien stammt etwa ein Drittel des bundesdeutschen Starkbierausstoßes.

Bockbier gehört zur Gattung der Starkbiere. Um ein Bier Bockbier nennen zu dürfen, benötigt es eine Stammwürze von mindestens 16 %. Der Gehalt der Stammwürze muss mindestens 18% betragen, wenn ein Doppelbock gebraut werden soll. Je mehr Malz beim Brauen eingesetzt wird desto höher steigt der Stammwürzegehalt. An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass mit dem Stammwürzegehalt nicht der Alkoholgehalt gemeint ist. Denn dieser beträgt etwa ein Drittel des Stammwürzegehaltes. Als Stammwürze wird jener Anteil gelöster Stoffe bezeichnet, die sich im Biersud vor der Vergärung befinden. Dazu gehören vor allem Zucker, aber auch Vitamine, Mineralien, Eiweiß, Aromastoffe oder Malzstoffe. 16 % Stammwürze bedeuten, dass in 1000 Gramm Bierwürze 160 Gramm Extrakt vor dem Gären enthalten sein müssen. Der Alkoholgehalt eines Bockbieres liegt in der Regel über 6 %. Bei einem Doppelbock sind es zumeist sogar über 7 % und manche Bockbiere, wie der Eisbock, schaffen es sogar, die 10 % Marke zu knacken. Diese Biere sind dann besonders stark eingebraut.

Es gibt sowohl untergärige als auch obergärige Bockbiere. Die meisten Bock- und Doppelbockbiere sind, wie der größte Teil der Starkbiere, untergärig und werden aus Gerstenmalz gebraut. Seit langem sind aber auch in der obergärigen Variante Weizenbiere als Weizenbock oder Weizendoppelbock auf dem Markt. Die typische Ausprägung dieser Biere ist der malzbetonte, süßliche, daher sehr vollmundige Charakter mit einer dezenten Hopfennote. Geschmacklich entfalten sich ihre Aromen am besten bei einer Trinktemperatur zwischen 8 und 12 Grad Celsius. Die unterschiedlichen Bockbiere erfreuen sich unterschiedlicher Beliebtheit in den einzelnen Regionen Deutschlands. Helle Bockbiere, wie z.B. der Maibock, finden eher im Norden Anklang. Die dunklen Biere hingegen werden besonders gern im Süden Deutschlands getrunken."
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